Hamburg ist seit dieser Woche wieder ein ganz heißes Pflaster! Binnen weniger Stunden kegelten der HSV und der FC St. Pauli gleich zwei Bundesligisten aus dem DFB-Pokal. Insbesondere der Sieg von St. Pauli gegen den Titelverteidiger aus Dortmund geht in die Vereinshistorie ein. Mit der Euphorie aus den DFB-Pokal-Abenteuern steuern beide Teams nun aufs Derby zu. Und auch hier geht es um alles!
Was Euch erwartet?
Mit dem Anpfiff könnte es im Volkspark-Stadion direkt stürmisch zugehen! Der HSV ging in dieser Saison beispielsweise bereits acht Mal vor der 15. Spielminute in Führung und schoss insgesamt 59 Prozent seiner 32 Saisontore vor dem Pausenpfiff (HSV TOR 1. HZ: 2,3). Zudem sind die Rothosen daheim deutlich trefffreudiger als in der Ferne: 20 der 32 Saisontore wurden daheim erzielt. Die Dortmund-Bezwinger halten aber auch nicht lange hinter dem Berg. Den BVB schockten sie ebenfalls mit einem frühen Treffer (4. Min). Ähnliches gelang ihnen bereits sechs Mal in dieser Saison im Liga-Alltag (STP TOR 1. HZ: 2,7). Fakt ist aber auch: Auswärts gelingt dem FC St. Pauli deutlich weniger als am Millerntor. Satte 67 Prozent aller Tore schossen die Kiezkicker daheim.
Macht St. Pauli das halbe Dutzend voll?
In den letzten fünf Derby-Partien ging der HSV vier mal Verlierer vom Platz, einmal gelang immerhin noch ein Punktgewinn. Kann der HSV den Bann nun brechen oder bleibt der FC St. Pauli das sechste Mal in Folge ungeschlagen gegen den Stadt-Rivalen? Ein Sieg der Boys in Brown wäre zudem ein ganz großer Schritt im Aufstiegskampf. Aktuell liegt man mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz eins der 2. Bundesliga. Dazwischen sind die Verfolger Darmstadt und Heidenheim, die allesamt am Wochenende gegen Abstiegskandidaten antreten. Das bringt auch den HSV in Zugzwang zu punkten, um an dem Trio dran zu bleiben. Ein Ausgleich im Kampf um die Stadtmeisterschaft wäre dafür pures Gold!
Auf wen kommt es an?
Offensiv betreibt der HSV wahrlich keine Tormaschine (32 Saisontore), aber hinten lässt man eben fast nichts anbrennen. Mit 19 Gegentoren stellt der HSV die beste Abwehr der 2. Bundesliga, das hat Köln im DFB-Pokal ebenfalls zu spüren bekommen (ST. PAULI TRIFFT NICHT: 3,4). Wenn aber in der Offensive etwas geht, dann über deren Top-Scorer Glatzel (10 Treffer) (2,8) und dem aktuell besten HSV-Vorlagengeber Kittel (10 Assists). Bei den Kiezkickern ist der Dreh- und Angelpunkt Guido Burgstaller (2,5). Der Sturm-Tank knipst (13 Tore), legt aber den Kollegen auch mustergültig auf (4 Assists, 2 Vor-Assists). Um ihn herum wirbelt dabei für gewöhnlich St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh (10 Assists, 5 Tore), der derzeit aber beim Afrika-Cup weilt. Jackson Irvine und Marcel Hartel wussten ihn aber gegen Dortmund gut zu vertreten.
Ausblick
Nach den Sensationen unterhalb der Woche ist auch für das Hamburg-Derby am Freitag Abend eine packende Partie zu erwarten. Fakt ist aber auch: Der HSV musste über die volle Distanz inklusive Elfmeterschießen gehen. Dank des Sieges wird man diesen Kraftakt mental auf jeden Fall besser verdauen können, aber Körner hat es gekostet und wild rotieren wird Trainer Tim Walter nicht können. Gut möglich, dass man allein deshalb erneut bewusst die frühe Offensive sucht. Denn Fakt ist auch: Nach einer Führung hat der HSV (SIEG: 2,3) in dieser Saison bisher noch nicht verloren (4 Siege, 4 Remis). Der FC St. Pauli (SIEG: 3,2) aber auch nicht, zudem siegten die Kiezkicker auch jedes Mal (6x), wenn sie das 1:0 erzielten. Tendenz: Spannendes Spitzenspiel, was durch eine frühe Führung geprägt sein wird und spät in einem Remis endet (BEIDE TREFFEN: 1,5).