Fast so lange wie es die Bundesliga gibt, existiert der Mythos vom Bayern Dusel. Diese geheime Kraft, die die Spiele am Ende vermeintlich immer für den Rekordmeister ausgehen lassen. Auch anderen Vereinen wird mitunter unterstellt, mit mehr Glück als Können ins Stadion einzulaufen. Sportwetten.de zeigt euch den Stand nach dem 6. Bundesliga Spieltag.
Unsere Experten von read the game haben sich dem Thema einmal genauer gewidmet und die laufende Saison analysiert. Bei wem traf der Gegner alles, aber nie das Tor? Wer vollbrachte jedoch selbst kontinuierlich das Kunststück, den Ball vom Gegner zugestolpert zu bekommen, um es über den Umweg Latte und Hinterkopf des Torhüters klingeln zu lassen? Diese Glücksbilanz zeigt es.
Ohne Montagsspiel: TSG trotzdem schon Spitze
Erst am Montag Abend empfängt die TSG 1899 Hoffenheim den 1. FC Union Berlin. Daher konnten die Daten aus diesem Spiel nicht in die Glücksbilanz der Clubs mit einfließen. Benötigen die Hoffenheimer auch nicht. Punktgleich mit den Bundesliga-Kellerkindern Mainz 05 und Schalke 04 führen sie die Glückstabelle an (11 Punkte). Markant: Zum aktuellen Stand der Saison hat kein Team der Bundesliga mehr Pfostentreffer des Gegners (4x) zu verzeichnen als die Kraichgauer. Bei Mainz 05 sieht es in der Bundesliga düster aus. Tabellenletzter mit sechs Niederlagen - nach sechs Spieltagen. Die siebente Niederlage in Folge würde anders als beim Tischtennis auf dem Pausenhof allerdings für keine Erlösung sorgen. Ganz im Gegenteil: Das Elend wird nur immer schlimmer. Wie in den Vorjahren ist die Abwehrarbeit der Mainzer der Kern der Probleme: Kein Team der Bundesliga hat seit Saisonbeginn mehr Großchancen zugelassen als Mainz 05 (13x). Und wenn es schon mal schlecht läuft, kommt auch noch Pech dazu: Kein Team der Bundesliga kassierte mehr Gegentore mit Zufallsfaktor als der Tabellenletzte (5x). Apropos schlecht drauf: Schalke 04. Die Knappen haben fast genau so viele Großchancen zugelassen wie Mainz 05 (11x). Insbesondere auswärts scheinen die Schalker Abwehrspieler besonders schläfrig zu sein (8 von 11 zugelassenen Großchancen).
Bayern Dusel 2020: Glück und Lewandowski vor dem Tor
Die Bayern sind wieder Tabellenführer. Zu verdanken haben sie das Robert Lewandowski und dem vermeintlichen Bayern Dusel. Sieben der 24 Bayern-Saisontore weisen mindestens ein Zufallsmerkmal auf. Zwei dieser Treffer gehen auf Robert Lewandowski. Die anderen acht Saisontore von Europas Fußballer des Jahres weisen keine Zufallsmerkmale auf.
Vom Pech verfolgt: Leipzig und Union Berlin
In der Sache getrennt, aber im Pech vereint. So unterschiedlich RB Leipzig und der 1. FC Union Berlin auftreten und ihren Weg in die Bundesliga fanden. Im bisherigen Saisonverlauf hat jeder mit seinem Pech zu hadern. Kein Team der Bundesliga hat öfter als Leipzig den Pfosten getroffen (5x). Derweil haben die Eisernen aus Berlin bereits vier Gegentore hinnehmen müssen, bei denen mindestens ein Zufallsmerkmal vorlag. In Anbetracht von überhaupt erst sechs Gegentoren ein beträchtlicher Wert.
Wie setzt sich die Glückstabelle zusammen?
Anhand definierter Spielevents wird gezählt, wie oft ein Team in den Spielen Glück hatte oder eben nicht. Die Gesamtzahl dieser Events sind die Glückspunkte. Ein Team hat beispielsweise in der Defensive einen Glückspunkt verbucht, wenn der Gegner eine Großchance nicht nutzen konnte und/oder den Pfosten traf. „Pech“ und somit einen Punkt Abzug erhält ein Team, wenn der Gegner ein Tor erzielt, bei dem der Zufall (abgefälscht, Abpraller, Aluminium, Ball vom Gegner, Distanzschuss, Torwart) mitwirkt. Genauso gibt es in der Offensive Punkte für Tore mit Zufallsfaktor und Abzüge bei Pfostentreffern. Das hat jedoch nichts mit den erzielten Punkten in der realen Bundesligatabelle zu tun.