Fast so lange wie es die Bundesliga gibt, existiert der Mythos vom Bayern Dusel. Diese geheime Kraft, die die Spiele am Ende vermeintlich immer für den Rekordmeister ausgehen lassen. Auch anderen Vereinen wird mitunter unterstellt, mit mehr Glück als Können ins Stadion einzulaufen. Sportwetten.de zeigt euch den Stand nach dem 26. Spieltag der Fußball Bundesliga.
Unsere Experten von read the game haben sich dem Thema einmal genauer gewidmet und die laufende Saison analysiert. Bei wem traf der Gegner alles, aber nie das Tor? Wer vollbrachte jedoch selbst kontinuierlich das Kunststück, den Ball vom Gegner zugestolpert zu bekommen, um es über den Umweg Latte und Hinterkopf des Torhüters klingeln zu lassen? Diese Glücksbilanz zeigt es.
Einfach spitze: der FC Bayern München
Der aktuell besten Stürmer der Welt steht beim FC Bayern München unter Vertrag: Robert Lewandowski. Ebenfalls scheinbar im Dienste der Bayern unterwegs: Der Zufall. Keiner stellt die offensiven Qualitäten des Rekordmeisters in Frage, aber in der Defensive scheinen lediglich Manuel Neuer und das pure Glück aktiv zu sein. Insgesamt 35 Gegentore kassierten die Bayern bereits in dieser Spielzeit und es hätten noch erheblich mehr sein können, wenn die Gegner abgezockter agiert hätten. Denn 32 Großchancen ließen die Bayern-Gegner an den bisherigen 26 Spieltagen sausen. Das poliert die Glücksbilanz der Bayern natürlich kräftig auf. Den Platz an der Sonne zementiert jedoch, dass der Rekordmeister selbst vor dem Tor das Glücks-Abo gebucht hat: 21 der 78 Saisontore weisen mindestens ein Zufallsmerkmal auf. Top-Wert der Bundesliga!
Verdammter Pfosten: Erst kein Glück und dann Alu
Dass das Titelrennen fast schon wieder gelaufen ist, könnte auch an einem ganz gravierenden Problem liegen. Dortmund und RB Leipzig haben bereits 16 Mal Pfosten oder Latte statt ins Tor getroffen. Jedoch haben die Bayern ebenfalls bereits 14 Alu-Treffer in der Bilanz stehen. Dass der Big City Club aus Berlin mittlerweile wieder vom Klassenerhalt träumen kann, liegt auch daran, dass die bisherigen Gegner auch einiges haben liegen lassen: 14 Mal wurde das Alu statt das Tor getroffen. Top-Wert der Bundesliga, mehr Pfostentreffer gegen sich hat keiner in dieser Saison!
Hoffnungsloser Fall: Schalke 04
Auf Schalke geht das Licht aus. Und das zu Recht. Insgesamt 69 Gegentore kassierten die Königsblauen bisher, aber es hätten noch weitaus mehr sein können. Denn die Gegner der Schalker ließen 44 Großchancen ungenutzt! Das ist der unrühmliche Top-Wert der Bundesliga. Es folgen die anderen Abstiegskandidaten Köln (39) und Bielefeld (38). Glück hatten die Kölner jedoch auch in der Offensive: Knapp die Hälfte der 25 Saisontore weisen mindestens ein Zufallsmerkmal auf.
Wie setzt sich die Glückstabelle zusammen?
Anhand definierter Spielevents wird gezählt, wie oft ein Team in den Spielen Glück hatte oder eben nicht. Die Gesamtzahl dieser Events sind die Glückspunkte. Ein Team hat beispielsweise in der Defensive einen Glückspunkt verbucht, wenn der Gegner eine Großchance nicht nutzen konnte und/oder den Pfosten traf. „Pech“ und somit einen Punkt Abzug erhält ein Team, wenn der Gegner ein Tor erzielt, bei dem der Zufall (abgefälscht, Abpraller, Aluminium, Ball vom Gegner, Distanzschuss, Torwart) mitwirkt. Genauso gibt es in der Offensive Punkte für Tore mit Zufallsfaktor und Abzüge bei Pfostentreffern. Das hat jedoch nichts mit den erzielten Punkten in der realen Bundesligatabelle zu tun.