Die Bundesliga hat gerade wieder Fahrt aufgenommen, da könnte sie bereits am 28. Spieltag entschieden sein. Jedenfalls, was den Titelkampf angeht. In Dortmund (3,71) kommt es zum Spitzenspiel der Extraklasse. Der BVB empfängt den FC Bayern München. Der Tabellenführer aus Bayern (1,84) kann bei einem Sieg mit sieben Punkten Vorsprung den Champagner kalt stellen. Bei einer Niederlage jedoch, ist der Kampf um die Meisterschaft wieder völlig offen.
Was Euch erwartet?
Endlich mal wieder ein Duell auf Augenhöhe! In den vergangenen Jahren hatten viele Fußball-Fans oftmals das Gefühl, dass Dortmund vor einem Duell gegen die Bayern zwar in Form, aber zu weit weg von dem Level war, um sie auch wirklich zu schlagen. Insbesondere die Gastspiele in München waren stets zum vergessen. Allein die Bilanz der letzten drei Spiele illustriert das mehr als jede Wald- und Wiesenmaler auf der Prager Karlsbrücke: Drei Bayern-Siege, 15:0 Tore. Immerhin: Im November 2018 gelang ein rassiger 3:2-Heimsieg für den BVB.
BVB: Titelgeil und reif dafür
Dieser Tage präsentieren sich die Dortmund jedoch formstärker als Mike Tyson auf Instagram. Nachdem die Abwehr von Dortmund in der Hinrunde öfter wackelte als Milchzähne, kassierte Roman Bürki in den letzten sechs Partien nur ein Gegentor. Derweil klingelt es auf der anderen Seite des Platzes öfter als bei jedem Normalbürger nach einem Tyson-Treffer.
Dortmunds brilliert im Positionsangriff (36 Tore) und schaltet so eiskalt um, wie Männer beim Anblick des GNTM-Finales (25 Tore nach Umschaltverhalten). Schalke 04 und der VfL Wolfsburg durften dies bereits hautnah erleben, Boateng und Co. sollen die nächsten Zeitzeugen werden. Insgesamt 74 Treffer nach 27 Spieltagen hat man beim BVB noch nie erlebt, weder unter Hitzfeld, Klopp oder Tuchel. Einziger “Schwachpunkt” sind Ecken. Sieben Gegentore nach ruhenden Bällen kassierte der BVB, sieben Mal ging der Situation eine Ecke voraus. Und wenn es in der guten Bayern-Defensive (28 Gegentore) eine echte Schwachstelle gibt, dann im Umschaltverhalten (46% der Gegentore).
FCB: Titelhunger wie beim ersten Mal
Die Bayern sind in der Tat das einzige Team, dass den Dortmundern sogar noch sechs Treffer voraus ist. Insgesamt 80 Treffer nach 27 Spieltagen ist ebenfalls Rekord. Geht alles nach Plan knackt man zum Saisonende glatt die 100-Tore-Marke. Bayerns ultimative Waffe ist der Positionsangriff. Knapp 57 Prozent aller Tore fallen auf diese Weise. Das Umschaltverhalten ist gut, wenn man Gnabry ins Rollen bringt wie sonst nur ein russisches R. Allerdings tun sich die Bayern schwer mit dieser Disziplin. In den Top-Spielen kommen sie diese Saison seltener als in den Vorjahren über den Positionsangriff zum Erfolg. Der Anteil der Tore im Umschaltverhalten in einem Top-Duell stieg jedoch auf 43 Prozent. Bei den ruhenden Bällen werden die Ecken zu Schlüsselmomenten. Mehr als ein halbes Dutzend Treffer gelangen nach Ecken. Die Frühwarnsysteme bei Schwarzgelb sollten also sensibler daherkommen als ein neues Album James Blunt.
Auf wen kommt es an?
BRANDTgefährlich: Der Sommerneuzugang performt nach dem Neustart prächtig und über Wintertransfer Haaland muss man schon fast kein Wort mehr verlieren. Der Begriff Weltklasse
wird sonst zur Inflationsware. Für Dortmunds Offensivpower spricht in diesen Tagen, dass man sich den Luxus leisten konnte, Sancho zu schonen. Im Derby und gegen Wolfsburg kam er jeweils erst zur zweiten Halbzeit. Und wir reden hierbei vom Akteur, der an 53 Prozent aller Dortmunder Tore dieses Jahr beteiligt ist. Optimal in Form präsentiert sich dieser Tage auch Thomas Müller. Mit nun 17 Assists stellte der Weltmeister den Top-Wert von Kevin de Bruyne ein. Seine eigene Treffsicherheit stellte er gegen Frankfurt aber auch unter Beweis. Und dann ist da natürlich auch noch Robert Lewandowski. Der Pole gibt der Bayern-Offensive mehr Halt und Orientierung als Google Maps japanischen Touristen in München.
Ausblick