Fußballfans aller Länder schaut auf dieses Hauptstadt-Derby! Das Spitzenspiel des zwölften Spieltags in der Bundesliga wird das Derby zwischen dem 1. FC Union Berlin (Sieg FCU: 2,1) und Hertha BSC (Sieg BSC: 3,4) sein. Die Fans im Stadion als auch vor dem Fernseher können sich auf Flutlicht, einen stimmungsvollen Hexenkessel in der Alten Försterei und packende Zweikämpfe freuen. Wer kürt sich mit einem Sieg zur Nummer eins in Berlin?
Was Euch erwartet?
Wohlmöglich einen frühen Dämpfer für die Heimfans. Mit gerade einmal zwölf Saisontoren hat Hertha BSC offensiv noch keine Bäume ausgerissen, allerdings gelang der alten Dame schon zwei Mal eine frühe Führung. In beiden Fällen spielte Hertha BSC dabei auswärts (1. Tor 1. HZ BSC: 3,1). Die Eisernen lagen bisher drei Mal früh zurück, einmal davon in der Alten Försterei. Zudem kassierten die Unioner bisher knapp 59 Prozent ihrer Gegentore bereits vor dem Seitenwechsel, was untypisch für die Bundesliga ist. Im Schnitt kassieren die Clubs im deutschen Oberhaus des Fußballs sonst nur 46 Prozent ihrer Gegentore im ersten Durchgang. Der eiserne Vorhang der Unioner scheint vor dem Pausentee also durchlässiger.
Kontern oder auskontern? Das ist hier die Frage!
Nachdem man in den Vorjahren vor allem über Standard-Situationen zum Torerfolg kam, kontert der 1. FC Union Berlin in dieser Saison besonders erfolgreich. Knappe 65 Prozent der 17 Saison-Tore erzielten die Eisernen, wenn der Ball erobert und mit einem schnellen Angriff vors Tor des Gegners getragen wurde. Nach Standards war man erst drei Mal erfolgreich. Ruhende Bälle sind derweil für Hertha BSC in dieser Spielzeit das Mittel der Wahl (7 von 12 Saisontoren). Aus dem Spiel heraus gelingt derzeit noch zu wenig, aber das benötigt vielleicht auch noch Zeit. Es ist bezeichnend, dass die drei Tore im Umschaltverhalten ausgerechnet von den Neuzugängen Serdar, Moalida, und Ekkelenkamp erzielt wurden. Gut möglich, dass im Derby der nächste Treffer gelingt, denn die Union-Defensive ist anfällig für schnelle Konter (6 Gegentore).
Auf wen kommt es an?
Herthas zarter Aufschwung mit nur einer Niederlage in den letzten vier Partien hängt auch damit zusammen, dass die Neuzugänge allmählich zu Leistungsträgern avancieren. In Zahlen: Von den zwölf Saisontoren wurden lediglich zwei von Spielern erzielt, die bereits in der letzten Spielzeit bei Hertha BSC unter Vertrag standen, einmal profitierte die Alte Dame zudem von einem Eigentor. Aber auch das wurde maßgeblich vom Neuzugang Ekkelenkamp erzwungen. Zufall? Mitnichten: Die meisten Torschüsse gaben die Neuzugänge Serdar (16x), Richter (12x) und Jovetic (11x) ab. Passenderweise sorgten die etablierten Hertha-Kicker Darida (9x), Plattenhardt (7x), Mittelstädt (6x) für die meisten Torschuss Assists. Ob Jovetic jedoch beim Derby mitkicken kann, entscheidet ein Corona-Test zum Ende der Woche! Während der Länderspielpause wurde der Nationalspieler Montenegros positiv getestet. Bei den Eisernen zurück auf dem Platz wird derweil Max Kruse erwartet. Nach hartnäckigen Verletzungsproblemen soll der Kreativ-Kicker im Derby sein Comeback feiern. Neben Unions Top-Scorer Awoniyi (7 Tore) (Tor Awoniyi: 2,7), soll Kruse der Offensive die nötigen Impulse verleihen - keiner bereitet bei den Eisernen mehr Torschüsse vor als Kruse (15 Assists, 11 Pre-Assists).
Ausblick
Vorhang auf für das Hauptstadt-Derby! Von den acht bisher absolvierten Derbys in der Bundesliga und 2. Bundesliga hat Hertha BSC dreimal den Platz als Sieger verlassen, der 1. FC Union Berlin zwei Mal. Es wird also eine knappe Kiste ohne einen echten Favoriten. Für die Unioner spricht, dass sie in der Alten Försterei gegen Hertha BSC zuletzt einmal Remis (1:1) spielten und einmal knapp vor Abpfiff gewinnen konnten (1:0). Darüber hinaus sind die Eisernen enorm heimstark. Bis zur Pleite gegen die Bayern am zehnten Spieltag verlor der 1. FC Union Berlin 21 Spiele in Folge keine Heimpartie in der Alten Försterei. Hertha BSC kassierte derweil vier der sechs Saisonniederlagen auswärts sowie auch 75 Prozent der Gegentore. Tendenz: Enger Spielverlauf, der Dank des Heimvorteils für den 1. FC Union Berlin ein besseres Ende beinhalten könnte.