Zur Weihnachtszeit kommen auch die Klassiker ins TV zurück. Und am Samstag Abend wird der deutsche Fußballklassiker schlechthin gezeigt: Borussia Dortmund empfängt den FC Bayern München. Mit einem Sieg könnte der BVB die Bayern von Platz eins verdrängen. Gelingt der Coup oder gibt es wie in den Vorjahren eine Watschn frei Haus?
Was Euch erwartet?
Ein offensiver Kampf um Platz eins in der Bundesliga. Und dieser fußballerische Schwergewichtskampf verspricht eine Vielzahl von Volltreffern. Wettbewerbsübergreifend gab es in den letzten zehn Duellen zwischen Dortmund und Bayern München nur zwei Partien, in den lediglich ein oder zwei Tore fielen. Bei allen anderen fielen mindestens vier Treffer (4,5 Tore im Spiel: 2,6). Dazu gesellt sich die derzeitige Torlaune von Borussia Dortmund in Heimspielen: Bei jedem Heimspiel in dieser Saison konnten die Fans vom BVBs immer mindestens zwei Treffer ihrer Mannschaft bejubeln! Auswärts ist Dortmund bisher offensiv nicht so agil, was dazu führt, dass der BVB bis dato 64 Prozent seiner Saisontore daheim erzielte. Wenn für die Schwarzgelben was gegen die Bayern gehen soll, dann im Westfalenstadion! Aber Obacht Hummels und Co.: Der FC Bayern München ist auswärts kein Leisetreter. Insgesamt 19 Tore schossen die Bayern bisher in der Fremde, Top-Wert der Bundesliga.
Achtung Hummels, hier kommen die Konter-Bayern!
Tore können beide Mannschaften schießen, das ist offensichtlich. Wie ihnen das im Detail gelingt, unterscheidet sich jedoch. Die Bayern haben fast doppelt so viele Tore nach Umschaltverhalten (17x) erzielt als die Dortmunder (9x). Das könnte das berühmte Zünglein an der Waage für die Entscheidung über Sieg und Niederlage im Spitzenspiel werden. Steht der BVB weit aufgerückt oder leistet sich erneut einen Lapsus im Spielaufbau, schlagen die Bayern eiskalt zu. Bereits jetzt kassierten Hummels, Akanji und Co. acht von 19 BVB-Gegentoren nach einem schnellen Umschaltverhalten ihrer Gegner.
Auf wen kommt es an?
Erling Haaland ist zurück! Diese Nachricht ließ die BVB-Anhänger mehr Frohlocken als die Aussicht auf Weihnachten. Dass der Torriecher des Norwegers keinen Schaden genommen hat, bewies der Kurzeinsatz gegen Wolfsburg als er prompt wieder traf. Gegen die Bayern ist der BVB-Superstar auch dringend von Nöten – allein, um ein offensives Gegengewicht zu den Bayern-Allstars Lewandowski und Müller zu setzen. Der Weltmeister von 2014 ist im übrigen Mr. Umschaltverhalten beim FC Bayern: An elf der 17 Tore war Müller direkt beteiligt, darunter sechs Assists und drei Tore (Tor Müller: 2,9).
Ausblick
Die Favoritenrolle ist bei aller Ausgeglichenheit dennoch klar verteilt. Seit zwei Jahren gelang der Borussia kein Sieg mehr gegen die Bayern, in der Bundesliga wartet man sogar seit drei Jahren auf einen Erfolg gegen den Erzrivalen aus München. Der BVB wird eine überdurchschnittlich gute Abwehrleistung erbringen müssen, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Gerade die schwarzgelbe Anfälligkeit im Defensiverbund bei unkontrollierten Ballverlusten könnte Dortmund jedoch erneut ins Hintertreffen bringen. Positiv: Die Bayern sind aus verschiedenen Gründen nicht in Top-Form und quälten sich durch die letzten beiden Partien. Tendenz: Torreiches Remis (4,3).