Bayern ist "Herbst"meister - die Hinrunde im Daten-Check
Der FC Bayern München ist Herbstmeister und geht mit vier Punkten Vorsprung in die Rückrunde. Derweil hechelt Schalke 04 am Tabellenende der Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt hinterher. Insgesamt 466 Tore sind an den ersten 17 Spieltagen der Saison geschossen worden. Sportwetten.de identifiziert mit den Spielanalysten von read the game, wer besonders auffällig war.
Tore Tore Tore
Die Bayern erzielten 49 Tore in der Hinrunde, öfter hatte keiner in der Bundesliga etwas zu jubeln! Genau so beachtlich wie die Abschlussqualität des Rekordmeisters ist der Fakt, dass dahinter Mannschaften folgen, die man so vor der Saison nicht auf der Liste hatte. Denn mit 32 Toren stellt der 1. FC Union Berlin am Ende der Hinrunde die drittbeste Offensive der Bundesliga. Erstmals am 17. Spieltag blieben die Eisernen ohne eigenen Treffer in einer Partie. Genauso oft wie die Berliner und Leverkusener traf auch der Aufsteiger Stuttgart (je 32x). Während die Unioner bevorzugt daheim trafen (20x) waren die Schwaben vor allem auswärts erfolgreich (21x). Die wenigsten Tore erzielte Bielefeld (13), sammelte damit aber beeindruckende 17 Zähler.
Zwischen Torflaute und Torflut
Den stärksten Kontrast beim Toreschießen weist Borussia Dortmund auf. Lediglich fünf Treffer gelangen den Borussen vor dem Seitenwechsel, danach hagelte es jedoch Tore. Insgesamt 28 Mal wurde in der zweiten Hälfte gejubelt. Noch seltener traf vor dem Pausentee nur Bielefeld (3x). Die wenigste Torgefahr strahlte übrigens Mainz in der zweiten Hälfte aus (4 Tore).
Führungsstärke in der Bundesliga
Borussia Mönchengladbach ging in der Hinrunde 14 Mal mit 1:0 in Führung. Top-Wert der Bundesliga! Problem: Die Fohlen gewannen nur sechs dieser Partien, genau so oft spielte das Team am Ende doch nur Remis und verlor sogar zwei Spiele noch. Kein Wunder, dass man diese Saison im Rennen um den Europapokal hintendran ist. Am häufigsten lagen die Schalker hinten (15x) und verloren auch die Mehrheit der Partien (12x). Durchaus kurios mutete das Auftreten der Bayern in dieser Saison an: Neun Mal lag der Meister 0:1 hinten, verlor aber nur ein Spiel. Stattdessen siegten die Münchener fünf Mal noch und spielten drei Mal Remis.
Alles Standard oder was?
160 der 466 Tore fielen nach Standards. Besonders hervorgetan haben sich dabei die Teams aus Freiburg (15 Tore), Gladbach (14) Leipzig, Frankfurt und Union Berlin (je 13). Derweil bewies neben dem FC Bayern München (15 Tore) der Aufsteiger aus Stuttgart (14) beeindruckende Trefferqualitäten im Umschaltverhalten. Genauso oft wie die Schwaben trafen auch Leverkusen und der BVB. Die meisten Gegentore nach Standards kassierte Schalke 04 (19 Tore). Die Knappen stellen auch insgesamt die schlechteste Abwehr der Bundesliga (44 Gegentore). Somit überrascht es wenig, dass sie auch im Umschaltverhalten die meisten Treffer hinnehmen mussten (14x).
Heimstark ohne Fans - geht das?
Bei RB Leipzig scheinen die fehlenden Fans im Stadion jedenfalls nicht all zu sehr ins Gewicht zu fallen. Lediglich eine Partie verlor der Club aus Sachsen im eigenen Stadion, stattdessen siegte der Brauseclub sieben Mal (Top-Wert der Bundesliga). Komplett ohne Niederlagen kamen die Bayern, Frankfurt und Wolfsburg durch die Hinrunde. Auf den ersten Heimsieg warten derweil noch Köln, Mainz und Stuttgart. Bis auf Schalke 04 konnten auch alle Teams der Bundesliga schon mindestens einmal auswärts siegen. Für den größten Kontrast sorgte in der Hinrunde der VfB Stuttgart. Mit 22 Treffern stehen die Schwaben im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga, 17 dieser Zähler wurden jedoch auswärts eingefahren.
Die Ballermänner und Vorlagen-Könige der Bundesliga
Robert Lewandowski will keine Zweifel an der Weltfußballer-Wahl aufkommen lassen und schießt die Bayern weiter munter von Sieg zu Sieg. Insgesamt 22 Mal traf der Angreifer bereits, Rekord nach 17 Spieltagen. Mit respektablen Abstand folgt das Trio Weghorst, Silva und Haaland (12 Tore). Bedient wird Lewandowski bei den Bayern vornehmlich von Thomas Müller. Der Weltmeister hat schon wieder 9 Assists auf dem Konto (Top-Wert der Liga). Ihm folgt Teamkollege Coman (7 Assists) und der Kapitän von Union Berlin Christopher Trimmel (6). Dass Lewandowskis Ausbeute nicht höher ist, liegt im übrigen auch daran, dass er am häufigsten bisher den Pfosten bzw. Latte getroffen hat (3x).
Zweikämpfer, Sprinter und Dauerläufer
Dass der VfB Stuttgart derart erfolgreich in die Saison gestartet ist, liegt auch am Chef im Mittelfeld: Wataru Endo. Der Japaner führte die meisten Zweikämpfe in der Hinrunde (262). In der Luft war hingegen keiner öfter im Austausch mit dem Gegner als Fabian Klos (117 gewonnene Kopfballduelle). Die meisten Fouls hat Nicolas Höfler vom SC Freiburg begangen (35x). Zum Dauerläufer der Hinrunde avancierte ebenfalls ein Bielefelder: Marcel Hartel (205 km). Einen beträchtlichen Teil davon spulte Hartel auch im gehobenen Tempo ab. Nach Herthas Vladimir Darida (1.510) absolvierte Hartel die meisten intensiven Läufe der Bundesliga (1.416). Praktisch permanent auf der Überholspur war Mousssa Diaby. Der Franzose leistete die meisten Sprints der Hinrunde (537). Auf Platz drei folgte bereits Teamkollege Leon Bailey (484 Sprints). Am schnellsten unterwegs war jedoch der linke Flügel der Bayern: Alphonso Davies (35,94 km/h) und Kingsley Coman (35,68 km/h) sorgten für die Top-Speed-Werte der Hinrunde.