Es ist angerichtet! Das zweite rein englische Champions League Finale binnen zwei Jahren steigt am Samstag Abend. Beeindruckend: Keins der beiden Teams stand vor zwei Jahren auf dem Platz. Das unterstreicht die Dominanz der englischen Premier League ein weiteres Mal! Wer holt den Henkelpott auf die Insel und kann sich als Fußball-König von Europa feiern lassen?
Was Euch erwartet?
Hoffentlich keine Wiederholung des letzten englischen Endspiels. Warum? Weil 2019 die Spannung bereits nach zwei Minuten aus der Partie war. Der große Favorit Liverpool ging bereits nach zwei Minuten mit 1:0 in Führung. Der Underdog mühte sich im Anschluss fast die gesamte Partie ab, um noch den Ausgleich zu erzwingen und musste kurz vor Schluss dann den Ko-Schlag hinnehmen (2:0 Origi in der 87. Minute). Sowohl Manchester City als auch Chelsea führten in dieser Champions League Saison drei Mal vor der 15. Minute. Den Skyblues gelang das jedoch ausnahmslos daheim (1. Tor 1. HZ ManCity:2,3), Chelsea hingegen lag zwei Mal auswärts früh in Front (1. Tor 1. HZ Chelsea: 3,7). Defensiv stehen beide stabil, kassierten kaum Gegentore im Turnier. Auffällig ist bei der Pep-Elf jedoch: Wenn es im eigenen Kasten klingelte, dann vor der Pause (75 % der Gegentore in der 1. HZ). Offensiv hat Chelsea sogar etwas die Nase vorn: Die Londoner trafen zehn Mal in der ersten Hälfte, ManCity hingegen neun Mal. Die richtige Offensiv-Welle rollte bei der Pep-Elf erst nach der Pause los (16 Tore). Bei Chelsea lief es hingegen in etwa ähnlich weiter (12 Tore). Bei den Details fällt jedoch auf, was auch Spannung fürs Finale bis kurz vor Abpfiff verspricht: Beide Teams sind Crunchtime Experten. Der neue englische Meister (Letztes Tor ManCity: 1,6) schoss in der Königsklasse bereits sieben Tore nach der 75. Minute, Chelsea sogar acht Stück (Letztes Tor Chelsea: 2,6)!
Final-Debütant vs. Final-Hattrick
So berauschend der Fußball von Manchester City seit dem Amtsantritt von Pep Guardiola daher kommt, es gelang in dieser Saison zum ersten Mal, dass die Skyblues ins Finale der Champions League einzogen. Dort standen Blues aus London vor Samstag Abend bereits zwei Mal (2008, 2012). Die Bilanz von Chelsea: Eine knappe Niederlage im Elfmeterschießen gegen Manchester United und ein bis heute denkwürdiger Sieg im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München in der ausverkauften Allianz Arena. Der Chelsea FC geht also gern über die volle Distanz in den Endspielen. Darauf sollten sich alle bei Manchester City einstellen.
Auf wen kommt es an?
Kevin De Bruyne (Tor: 3,2) steht vor der Krönung seiner Vereinskarriere, wenn er den Champions League Titel gewinnt. Die gesamte Saison war der belgische Superstar (6 Tore, 12 Vorlagen) der erneut überragende Spieler in einem mit Stars gespickten Team. Denn insbesondere Ilkay Gündogan (17 Tore) und Phil Foden (16 Tore, 10 Vorlagen) brillierten an der Seite von De Bruyne. Und dann ist da ja noch ein gewisser Sergio Agüero. Der Argentinier gab bei seiner Verpflichtung damals das Versprechen den Verein erst zu verlassen, wenn er mit ManCity die Champions League gewonnen hat. Sein letztes Spiel wird das Finale sein. Am letzten Spieltag schoss sich Agüero (Tor: 2,4) bereits in der Historie der Premier League an die Spitze in dem er nun der Spieler mit den meisten Treffern für einen Verein ist (184 Tore) und die englische Ikone Wayne Rooney vom Thron stieß. Als Joker kurz vor Schluss könnte der Stürmer nochmal für den finalen Impuls sorgen und City zum Titel schießen! Thomas Tuchel steht also mit seinem Team vor der Herausforderung, nicht nur einen Spieler kalt zu stellen, sondern eine ganze Angriffs-Maschine. Allein auf die Abwehrarbeit darf sich Chelsea jedoch auch nicht fokussieren. In der Offensive soll vor allem Timo Werner Akzente setzen. Nach Startschwierigkeiten in London, kam der Nationalspieler immer besser in Form und avancierte zum Top-Scorer der Blues (12 Tore, 15 Vorlagen). Gelingt ihm im Finale ein Treffer, könnte der Schwabe die letzten Zweifler an ihm in den Schatten stellen.
Ausblick
Die Bilanz von Manchester City gegen Chelsea London war zuletzt mager: Sowohl in der Liga als auch im Halbfinale des FA Cups verlor das Team von Pep Guardiola. Der Star-Trainer nahm es jeweils mit Humor, am Samstag geht es jedoch um alles. Sollte es zu keinem frühen Treffer kommen, fällt die Entscheidung spät oder sogar erst in der Verlängerung. Tendenz: Torarme erste 90 Minuten (Under 2,5 Tore: 1,6) und ein knapper Sieg für Manchester City (Sieg: 1,8) in der Verlängerung.