Er ist der letzte seiner Art. Nein, wir meinen nicht den Grinch, sondern den Giant. Gabriel Clemens ist von den drei deutschen WM-Teilnehmern der letzte Verbliebene. Nach seinem 3:1-Sieg im innerdeutschen Duell gegen Nico Kurz ruhen die Hoffnungen bei der darts-rot-goldenen Fangemeinde auf dem 37-Jährigen. Zuvor hatte sich ja bereits Marco Hopp mit einem 1:3 gegen Mervyn King von der WM verabschiedet.
Nun also trifft der "German Giant" in der dritten Runde auf den Grinch – so zumindest war Darts-Punk Peter Wright bei seinem 3:1-Zweitrundensieg gegen Steve West kostümiert. Der amtierende Weltmeister will seinen Titel bei dieser WM natürlich verteidigen. Das gelang vor ihm lediglich Phil Taylor, Adrian Lewis und Gary Anderson.
Doch kann Clemens den Weltmeister entthronen? Dann gibt es die Quote 3.8. Mut sollte dem gebürtigen Saarländer die Statistik machen. Denn Clemens spielte bei seinem ersten WM-Auftritt mit 95.7 Punkten im Schnitt einen höheren 3-Darts-Average als Peter Wright (92.6 Punkte). Zudem warf der Giant acht Mal die maximale Punktzahl von 180 – Wright gelang dies nur zweimal.
Head-to-Head-Vergleich spricht für Clemens
Auch bei der Checkout-Quote hat der Weltranglisten-31. die Pfeile vorn: Clemens traf 45 Prozent seiner Doppel-Versuche, Wright „nur“ 35 Prozent. Was natürlich auch daran liegen könnte, das Clemens bei seinem ersten WM-Auftritt wesentlich härter gefordert war als Wright. Gegner Kurz gelangen in einem Satz gleich drei High-Finishes (161, 123 und 160 Punkte). Trotzdem blieb „Gaga“ cool und gewann am Ende das Match.
Am meisten Mut dürfte Clemens allerdings der direkte Vergleich gegen den Weltranglisten-Zweiten machen. Den führt der Giant nämlich mit 2:1 an. 2018 bezwang er Wright gleich bei zwei Players Championship (6-3 und 6-4). Die einzige Niederlage war dagegen eine besonders bittere: Beim Finale der German Darts Masters 2019 verhinderte ausgerechnet Wright Gagas ersten Triumph bei einem großen PDC-Turnier. Damals schlug Clemens auf dem Weg ins Endspiel übrigens zwei Weltmeister: Raymond van Barneveld und Rob Cross.