Vor der Eishalle der Impfbus
Es herrscht wieder Betrieb rund um die Eisarenen in Deutschland. Standen ein Jahr lang auf den Vorplätzen höchstens mal zwei, drei Polizisten, um darauf zu achten, dass sich keine Menschen versammeln, so sind nun wieder Leute in Trikots zu sehen, die sich bereit machen zum Einlass in die Halle. Und mancherorts steht sogar ein Impfbus. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) fährt eine eigene Kampagne, die den Fans, die sich bisher noch nicht dazu entschlossen haben, Gelegenheit zur Corona-Impfung bietet. Denn je mehr ihrer Anhänger immunisiert sind, desto besser werden die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Klubs sein. Sie dürfen ihre Hallen wieder öffnen, sie brauchen Zuschauer. Für die Kasse. Aber eben auch für die Stimmung und den Sport.
Für die Spieler ein Unterschied
Nationalspieler Patrick Hager aus München hat die Sehnsucht der Spieler nach dem Publikum gut beschrieben. Es sei ja ganz schön gewesen, wenn man voriges Jahr nach einem Tor die Zurufe der Kollegen hörte und wie anerkennend mit den Schlägern auf die Bande klopft, „doch noch viel schöner ist es, wenn das alles untergeht in den Geräuschen, die von den Rängen kommen“. Es genüge, wenn man die Mitspieler wahrnehme, wenn man sich der Bank nähere.
Echte Eishockey-Ergebnisse
Am ersten Wochenende war reichlich Torjubel in den Arenen. Die Mannschaften waren von der Rückkehr der Fans dermaßen euphorisiert, dass sie Eishockey-Ergebnisse aus guter alter Zeit ablieferten: 6:3, 5:4, 6:4, 7:4 und so weiter. Es wurde nicht taktiert wie in den Playoffs, es ging einfach rauf und runter. Da die „regular season“ dank der Erweiterung der DEL mit Aufsteiger Bietigheim Steelers auf 15 Teilnehmer nun 56 Spiele für jeden bereithält, fällt das einzelne Spiel in der Frühphase der Saison nicht so sehr ins Gewicht.
Fans noch vorsichtig
Nun geht es erst einmal darum, sich zu berauschen am Ambiente der Stadien, deren Tore geöffnet wurden. Es gibt regionale Unterschiede bei der erlaubten Auslastung der Arenen. Entscheidend ist die Regelung des Bundeslandes, dazu muss mit den örtlichen Behörden über ein Hygienekonzept verhandelt werden. Erst war Nordrhein-Westfalen am großzügigsten, dann preschte Bayern vorbei. Nun geht es von 30 Prozent in Wolfsburg (Niedersachsen) über 61 Prozent in Köln (NRW) bis zur Vollauslastung in Ingolstadt mit 4815 Plätzen bei 3G-Regelung und Maskenpflicht. In Wolfsburg sind 1351 Fans möglich, in Köln 11.400. Erleichterung bei den Klubs, aber auch Ernüchterung: Viele Fans warten noch ab.