Zum Abschluss der Gruppe F empfängt Deutschland die Ungarn. Zeitgleich duellieren sich die Franzosen und Portugiesen. Ein Unentschieden (7,3) bedeutet für die DFB-Elf den Einzug ins Achtelfinale, ein Sieg unter Umständen sogar den Gruppensieg. Ein Selbstläufer wird die Partie nicht, wussten die Ungarn doch in den bisherigen Partien zu überzeugen. Zudem hat Löw gleich mehrere angeschlagene Spieler im Kader. Rumpelt sich die deutsche Nationalmannschaft ins Achtelfinale oder gibt es ein erneutes Schützenfest?
Was Euch erwartet?
Beton made in Hungary! Die Ungarn wissen wie man den Strafraum abriegelt. Weder der Weltmeister noch der Europameister vermochten in den Spielen gegen Ungarn in der ersten Hälfte ein Tor zu erzielen. Die Portugiesen knackten den ungarischen Abwehrriegel erst in der 84. Minute zum ersten Mal, legten dann jedoch gleich doppelt nach. Frankreich musste nach dem Seitenwechsel gar einem Rückstand hinterher laufen, glich aber “schon” in der 66. Minute aus. Deutschland wird zumindest in der ersten Hälfte Geduld beweisen müssen. Wer die Franzosen schon als “defensiv” eingestellt empfand, wird gegen Ungarn erfahren, was es heißt, tief zu stehen (Unter 0,5 Tore 1. HZ: 3,5). Gegen Portugal traf Deutschland in beiden Halbzeiten, das macht Hoffnung! Zudem steht Ungarn vor der Herausforderung auch selbst ein Tor zu erzielen. Denn nur ein Sieg würde es ihnen ermöglichen, noch ins Achtelfinale einzuziehen. Je länger es also Remis steht, desto mehr gerät auch Ungarn unter Druck, sich aus der Deckung zu trauen.
Ohne Müller, aber mit Volldampf!
Bundestrainer Jogi Löw wird voraussichtlich auf Thomas Müller verzichten müssen. Der Weltmeister von 2014 schlägt sich mit einer Verletzung aus der Portugal-Partie herum. Den zweite Nationalmannschafts-Rückkehrer Hummels zwickt es an der Patellasehne, konnte aber im Abschlusstraining voll mitwirken. Löw steht vor der Wahl, die angeschlagenen Spieler zu schonen oder ins Risiko zu gehen. Für Müller könnte je nachdem der junge Musiala sein EM-Debüt hinter der Spitze feiern oder von den Flügeln rückt jemand ins Zentrum und macht Platz für Leroy Sané. Oder ganz verrückt: Kevin Volland darf endlich einmal seiner Hauptprofession als Mittelstürmer nachkommen. Defensiv ständen Niklas Süle und Robin Koch bei einem Ausfall von Hummels parat. Fest steht: So locker flockig wie gegen Portugal werden Gosens & Co. gegen Ungarn nicht hinter die Abwehrreihen kommen. Stattdessen gilt es Dribble-Künste im Eins-gegen-Eins zu beweisen oder endlich mal einen brauchbaren Standard aufs Tor zu bringen. Für beides könnten Musiala und Sané sorgen.