Die Bundesliga ist zurück und startete torreich wie selten zuvor. Insgesamt 36 Tore sind am 1. Spieltag der neuen Saison gefallen. Derart viele Treffer zum Auftakt einer Spielzeit fielen zuletzt in der Saison 2013/14 (37 Stück). Beachtliche Werte, wenn man bedenkt, dass die Sonntagspartie der Leverkusener in Wolfsburg gar torlos blieb. Gleich zwei Hattricks gab es zu bestaunen - Serge Gnabry traf dreifach gegen Schalke 04. Sein erster Treffer war sogar der schnellste Torerfolg in einem Auftaktspiel seit 2002 als Bart Goor gegen den BVB traf. Andrej Kramaric macht ebenfalls damit weiter, womit er in der abgelaufenen Spielzeit aufhörte - Tore am Fließband schießen. Nimmt man den 34. der letzten Saison und ersten Spieltag vom Wochenende zusammen, traf der Kroate an zwei Bundesliga Spieltagen in Folge insgesamt sieben Mal. Das gelang zuvor nur Robert Lewandowski und dem Müller Trio (Gerd, Dieter, Christian) sowie Manfred Burgsmüller. Der Kramaric-Dreierpack sicherte folgerichtig den Auftaktsieg der Hoffenheimer in Köln.
Eroberer, Passgeber, Vollstrecker - Matheus Cunha
Übertrumpft wurden diese Spitzenleistungen von Berlins Versprechen auf eine glorreiche Zukunft. Matheus Cunha war am ersten Spieltag an allen vier Berliner Treffern beteiligt. Zwar traf er nicht wie die anderen Stümer dreifach. Stattdessen eroberte bei einem Treffer den Ball, spielte bei zwei weiteren Toren die entscheidenden Pässe im Mittelfeld bevor es im Strafraum ans Eingemachte ging und krönte seinen Auftritt mit dem zwischenzeitlichen 3:0. Seit Marcelinho haben sie in Berlin keinen derart vielseitigen Spieler mehr in ihren Reihen gehabt. Am Ende war Cunha an neun Torschüssen der Berliner beteiligt, keiner im Team kam auf mehr und auch am Spieltag übertraf lediglich Leipzigs Forsberg diesen Wert (11x). Da auch die Stamm-Innenverteidigung von Hertha BSC wieder zur Verfügung stand, endete die Partie auch nicht in einem Debakel wie zuletzt in Braunschweig.
Zerlegt Cunha auch die Eintracht?
Abwehrprobleme hatte Eintracht Frankfurt vergangene Saison reichlich. Insgesamt 60 Eigentore in der Vorsaison sind ein klares Indiz. Und auch gegen Bielefeld wirkte Frankfurt nicht immer sattelfest. Am zweiten Spieltag geht es für Frankfurt nach Berlin. Kann Cunha erneut für Furore sorgen? Eine Rechnung haben die Berliner in jedem Fall noch mit der Eintracht offen. Das letzte Aufeinandertreffen in der Hauptstadt endete nämlich mit 4:1 für Frankfurt. Das soll sich aus Sicht der Berliner nicht wiederholen.